Revue de presse de l'Histoire - La Seconde guerre mondiale le cinéma les acteurs et les actrices de l'époque - les périodes de conflits mondiales viètnamm corée indochine algérie, journalistes, et acteurs des médias
Bodo Hechelhammer (25. Januar 1968 in Darmstadt) ist ein deutscher Historiker mit den Schwerpunkten Kreuzzugsgeschichte und Geschichte der Nachrichtendienste. Er ist Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes, seit 2010 Leiter der Forschungs- und Arbeitsgruppe Geschichte und seit 2016 Leiter des Historischen Büros des BND. Er ist seit 2011 verantwortlich für die Herausgeber der Mitteilungen der Forschungs- und Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“.
Hechelhammer besuchte das Gymnasium Georg-Büchner-Schule in Darmstadt und machte 1987 sein Abitur. Er studierte zunächst Bauingenieurwesen und danach Geographie, Mittelalterliche und Neue Geschichte sowie Kunstgeschichte an der TU Darmstadt, wo er 1997 seinen Magisterabschluss machte. Im Anschluss daran war er Stipendiat des DFG-Graduiertenkollegs "Mittelalterliche und neuzeitliche Staatlichkeit" an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Zwischenzeitlich war er ebenso Stipendiat des Italienisch-deutschen historischen Instituts in Trient. 2000 promovierte er über den Kreuzzug Friedrichs II. an der Justus-Liebig-Universität Gießen bzw. Darmstadt und war dort bis 2002 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte über das Königtum Adolfs von Nassau. Er nahm verschiedene Lehraufträge in Darmstadt wahr ebenso wie an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck. Seit 2002 ist Hechelhammer Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes und arbeitete in verschiedenen nachrichtendienstlichen Verwendungen.
Kurzzeitig war er ins Bundeskanzleramt abgeordnet. Seit 2010 leitete er die interne Forschungsgruppe zur Geschichte des BND, seit 2016 das Historische Büro der Behörde und übt hierbei die Position des Chefhistorikers aus. Immer wieder nahm Hechelhammer als BND-Chefhistoriker in der Öffentlichkeit Stellung zur BND-Geschichte. 2011 bestätigte Hechelhammer im Auftrag des BND erstmals, dass der NS-Kriegsverbrecher Walther Rauff von 1958 bis 1962 eine Quelle des BND war und veröffentlichte dazu die gesamten BND Dokumente. Darin erklärte er, dass die Anwerbung Rauffs "aus heutiger Sicht politisch-moralisch nicht nachvollziehbar" sei. 2011 wurde der Vorwurf gegen den BND laut, dass dieser absichtlich Akten zum SS-Verbrecher Alois Brunner vernichten hat lassen. Es fiel Hechelhammer die Rolle zu, öffentlich die Aktenvernichtung zu bedauern, wie in der Fernseh-Dokumentation von Christina Rütten Neuer Dienst und alte Kameraden oder im Spiegel.
Ende 2011 deckte die zur Aufarbeitung der BND-Geschichte vom BND eingesetzte Historikerkommission (UHK) die Vernichtung von Personalakten von ehemaligen SS-Mitgliedern wenige Jahre zuvor im BND auf. Dazu nahm Hechelhammer in einer Veröffentlichung Stellung und relativierte die Behauptung der vorsätzlich politisch motivierten Vernichtung. Der Geheimdienst-Experte Erich Schmidt-Eenboom attackierte den BND-Historiker und seine Stellungnahme scharf im Neuen Deutschland. Der Historiker Klaus-Dietmar Henke verteidigte Hechelhammers Arbeit gegenüber Schmidt-Eenboom in einem Gegenartikel als "verdienstvoll". Selbst Klaus Wiegrefe vom Spiegel bewertete Hechelhammers Funktion als BND-Historiker in diesem Kontext, dass er "zu den Aufklärern im Dienst" gehört. Im Herbst 2012 erregte die von ihm herausgegebene Zeitschrift zur Kuba-Krise von 1962 international Aufsehen, als bekannt wurde, dass auch Fidel Castro versucht hatte, ehemalige SS-Angehörige für den Kampf gegen die USA anzuwerben: "Offenkundig zeigte die kubanische Revolutionsarmee wenig Berührungsängste vor Personal mit NS-Vergangenheit, wenn es der eigenen Sache diente". Auf einer wissenschaftlichen Tagung der UHK im Dezember 2013 präsentierte er erstmals der Öffentlichkeit Informationen über die sogenannte Sonderkartei des ersten BND-Präsidenten Reinhard Gehlen, was der Cicero als "Sensationsfund" bezeichnete.
Ende 2013 bestätigte Hechelhammer für den BND erstmals gegenüber dem deutschen Fernsehen (Frontal 21), dass der BND für die Bundesrepublik Aufgaben der sog. Stay-behind-Organisation bis Anfang der neunziger Jahre organisierte. „In Absprache mit den assoziierten Partner geschah das bis zum dritten Quartal 1991. Die Kontakte zu den nachrichtendienstlichen Verbindungen wurden eingestellt.“ Im Frühjahr 2014 publizierte er Dokumente, die zeigten, dass der BND 1966 versuchte, auf die Produktion des internationalen Spionagefilms "Mister Dynamit – Morgen küßt Euch der Tod", mit Lex Barker als BND-Agent, Einfluss zu nehmen. In Folge dieser Forschungsergebnisse erschien der Film Weihnachten 2014 als DVD. Ende 2014 erschien im Links-Verlag die von Hechelhammer verfasste umfassende Geschichte des BND-Hauptquartiers in Pullach, der ehemaligen NSDAP-Siedlung (sog. Bormann-Siedlung). Darin wurden erstmals die Unterlagen aus dem BND-Archiv verwendet. Nach einer Veröffentlichung zum 25. Jubiläum des Falls der Berliner Mauer 2014 warf der Spiegel Hechelhammer veine selektive und geschönte Dokumentenauswahl vor. 2011 traf Hechelhammer für eine TV-Reportage auf 3sat auf Beate Klarsfeld, die jahrzehntelang NS-Verbrecher wie Walter Rauff gesucht und gejagt hat, und diskutierte mit ihr über die Verwicklung des BND und seine NS-Agenten. Im Dezember 2017 trat er zusammen mit Oliver Kalkofe bei der Premiere des SchleFaZ "Mister Dynamit - Morgen küßt Euch der Tod" im Militärhistorischen Museum in Dresden auf und diskutierte mit ihm über die Themen Geheimdienst und Film.
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